Abschnittsübersicht

    • Das Seminarprogramm spiegelt den derzeitigen Diskussionsstand in Seminar und Ausbildungsschulen wider. Es knüpft an die Ausführungen des Ausbildungsprogramms des ZfsL Münster an, setzt diese lehramtsspezifisch fort und wird kontinuierlich gemäß den aktuellen Anforderungen an die Ausbildung weiterentwickelt.

      In der unten dargestellten Übersicht erhalten Sie einen Überblick über die Bestandteile der Ausbildung Seminar HRSGe. Weitere Informationen zu den jeweiligen Ausbildungselementen finden Sie durch Klicken auf das Informationssymbol oder weiter unten im Fließtext. 

      Im Kontextmenü "Schnellzugriff" auf der rechten Seite haben Sie direkten Zugriff auf wichtige Gesetzestexte, Vorgaben sowie Leitfäden zu einzelnen Ausbildungsbausteinen des Ausbildungsprogramms. 




    • Jede Lehramtsanwärterin und jeder Lehramtsanwärter (LAA) gehört zwei Fachseminaren und einem Kernseminar an. Die Kern- und Fachseminare finden jeweils am Seminartag - derzeit: Donnerstag – in der Regel im ZfsL Münster statt. Für die Ausbildung am ZfsL stehen durchschnittlich 7 Wochenstunden zur Verfügung.

      In den jeweiligen Ausbildungsplänen der Fach- und Kernseminare, die fortlaufend aufeinander abgestimmt werden, bilden die sogenannten Konkretionen den Ausgangspunkt der seminardidaktischen Umsetzung der Ausbildungsveranstaltungen. Durch die von den LAA zu generierenden Erschließungsfragen werden Schwerpunktesetzungen und Priorisierungen im Sinne eines selbstverantworteten Kompetenzerwerbsprozesses unter Anleitung, Beratung und Unterstützung vorgenommen.  Diese aufeinander abgestimmten Ausbildungspläne decken insgesamt alle Handlungsfelder ab.

      Zu Anfang der Ausbildung im Seminar findet zunächst eine Kompaktveranstaltung der Kernseminare statt.

      Vom 2. bis zum 5. Ausbildungsquartal nehmen die Lehramtsanwärterinnen und Lehranwärter pro Fachseminar an zwei Fachintensivtagen teil. Die Fachintensivtage bieten vielfältige Möglichkeiten einer thematischen und inhaltlichen Vertiefung von fachspezifischen Handlungssituationen, z.T. in Kooperation mit externen Bildungseinrichtungen und Fachexpertinnen und -experten.

      Vor dem Hintergrund einer zukunftsgerichteten und in der Gemeinschaft gestalteten Lernkultur findet im 2. und im 4. Quartal der Ausbildung jeweils ein Barcamp statt. Das Barcamp ist eine offene Methode mit offenen Workshops, deren Inhalte und Ablauf von den Teilnehmerinnen und Teilnehmern zu Beginn des Barcamps selbst entwickelt und im weiteren Verlauf gestaltet werden. Grundlage für die Gestaltung der sogenannten „Barcamp-Sessions“ bildet die Arbeit in den Lerngemeinschaften (siehe Punkt 7: Arbeit in Lerngemeinschaften).

      Im 6. Ausbildungsquartal finden die Fach- und Kernseminare in Form einer langfristig angelegten Projektphase „Herausforderung“ statt. Eine „Herausforderung“ soll eine Selbsterprobung in einem der beruflichen Handlungsfelder sein. Sie wird in 4 Projektetappen vollzogen: Herausforderung finden, Bewährung gestalten, Erprobung erleben und Erfahrungen reflektieren.


    • Für die schulpraktische Ausbildung werden die LAA einer Ausbildungsschule zugewiesen. Hier besteht die Verpflichtung, an vier Wochentagen in der Stammschule präsent zu sein. Die schulpraktische Ausbildung umfasst insgesamt 14 Wochenstunden, die sich auf die beiden Fächer verteilen. Der Ausbildungsunterricht unter Anleitung wird im Fachunterricht von Ausbildungslehrerinnen und Ausbildungslehrern erteilt. Zur schulpraktischen Ausbildung gehört neben dem Ausbildungsunterricht auch die Teilnahme an Konferenzen sowie an außerunterrichtlichen Veranstaltungen der Schule. 
      Innerschulische Ansprechpartner für alle Fragen und Probleme der schulpraktischen Ausbildung sind die Ausbildungsbeauftragten.

      In den Quartalen zwei bis fünf der Ausbildung erteilen die LAA im Rahmen ihres Ausbildungsdeputates von vierzehn Wochenstunden neun Wochenstunden selbstständigen Unterricht.
    • Die Lehramtsanwärterin oder der Lehramtsanwärter führt im ersten Quartal der Ausbildung und im fünften Quartal der Ausbildung ein Perspektivgespräch. An dem 60-minütigen Gespräch nehmen neben der/dem LAA in der Regel die Kernseminarleitung und der/die Ausbildungsbeauftragte als Beteiligte/r der Schule teil.

      Weitere Informationen zu den Perspektivgesprächen finden Sie in unserem Leitfaden Perspektivgespräche (In Bearbeitung).

    • Auch Gruppenhospitationen sind integraler Bestandteil der Ausbildung. Die Hospitationen können in den Lerngemeinschaften, aber auch mit anderen LAA aus den Fachseminaren oder Kernseminaren organisiert werden. Die LAA dokumentieren den Hospitationsprozess.

    • Personenorientierte Beratung ist ein fester Bestandteil der Ausbildung nach der gültigen OVP und wird von allen Fachleitungen durchgeführt.

      Kernseminarleitungen sind immer fachübergreifende Ausbilderinnen und Ausbilder und Coach. Im Regelfall betreuen sie ihr eigenes Kernseminar. Sie beteiligen sich nicht an der Benotung der LAA. Fächerübergreifende Beratungsanlässe und Coaching-Angebote sind grundsätzlich entwicklungsorientiert durchzuführen. Im Rahmen der personenorientierten Beratung mit Coachingelementen sind zwei Beratungsgespräche zwischen Kernseminarleitung und LAA im Verlauf der Ausbildung verbindlich durchzuführen.

      Weitere Informationen zur personenorientierten Beratung mit Coachingelementen finden Sie in unserem Leitfaden POB-C.


    • Die Arbeit in selbstorganisierten Lerngruppen (SLG) stellen ein verbindliches Ausbildungselement des Seminars dar und finden im 14-tägigen Rhythmus im Rahmen der Kernseminararbeit statt. Zur Entwicklung ihrer beruflichen Handlungskompetenz erhalten die LAA im Rahmen fester Lerngruppen Unterstützung, Beratung und praktische Anregungen. 

       Zur inhaltlichen Ausgestaltung gehören kollegiale Fallberatungen, Hospitationen, Anwendungen und Übungen konkret vermittelter Inhalte sowie das selbstständige Erschließen individuell bedeutsamer Inhalte. Die Ergebnisse der Lerngemeinschaften werden im 2. und im 4. Quartal der Ausbildung im Rahmen eines Barcamps vorgestellt.


      Weitere Informationen zu den Barcamps finden Sie auf den jeweiligen Projektseiten der Barcamps im 2. Quartal und im 4. Quartal

    • Die Einsichtnahme in andere Schulformen stellt für Lehramtsanwärterinnen und Lehramtsanwärter (LAA) ein wichtiges Element der Lehrerausbildung dar. Gemäß §12 der Ordnung des Vorbereitungsdienstes und der Staatsprüfung für Lehrämter an Schulen sollen LAA die Möglichkeit haben, Einblicke in andere Schulformen zu erhalten. Diese Einsichtnahme kann für angehende Lehrkräfte von großem Nutzen sein, da sie dazu beitragen, die Unterschiede und Gemeinsamkeiten zwischen den verschiedenen Schulformen besser zu verstehen.

      Weitere Informationen finden Sie in unserem Leitfaden Einsichtnahme nach §12.


    • Ziel der schulpraktischen Lehrerausbildung ist es, die LAA in der Professionalisierung des eigenen Lehrerinnen- und Lehrerhandelns unter den besonderen Anforderungen des 21. Jahrhunderts zu unterstützen. Dazu ist eine beständig praktizierte Selbstreflexivität gefordert, indem die enge wechselseitige Beziehung von beruflichen Handlungsfeldern mit kontinuierlichem Blick auf das Ganze erschlossen und mit dem eigenen Kompetenzaufbau in der Ausbildung abgeglichen wird.

      In den Kern- und Fachseminaren werden vielfältige Anlässe geboten, die eigene Reflexionskompetenz zu erweitern und zu vertiefen. Lernen vor dem Hintergrund der eigenen Berufsbiografie setzt voraus, dass LAA relevante berufsbezogene Erfahrungen machen, diese mit Rekurs auf gesicherte fachliche, (fach-)didaktische und pädagogische Bezüge reflektieren und bewerten.

      Insofern finden Reflexionsprozesse nicht isoliert statt, sondern sie bilden eine wichtige Gelenkstelle zwischen der von LAA reflektierten Praxis und den daraus abgeleiteten Entwicklungsbedarfen.


    • Die Beurteilungen der ZfsL und der Ausbildungsschulen sind inzwischen weitgehend harmonisiert. Als Grundlage für die Endnoten werden auch in der Schule Fächernoten festgelegt. Die Fachnoten können nur in ganzen Notenwerten dargestellt werden.

    • Beurteilungen im ZfsL

      „Vielfalt als Herausforderung annehmen“ – die Grundhaltung, die uns in der Schule der heutigen Zeit begegnet, gilt als Selbstverständnis, als Basis auch für die Beurteilungen von LAA unseres Seminars. Die Menschen mit ihren individuellen Fähigkeiten und Entwicklungspotenzialen wertzuschätzen, spiegelt unsere Grundhaltung als Beurteilende in der Erwachsenenbildung auf der Basis der Vorgaben der OVP und der im Kerncurriculum dargestellten Kompetenzen der Handlungsfelder wider – ganz im Sinne eines personenorientierten, prozesshaft und reflexiv angelegten Ausbildungsverlaufs.

      Der gemeinsame Blick aller an der Ausbildung Beteiligten ermöglicht die Entwicklung einer reflektierten Lehrpersönlichkeit, um den vielfältigen Anforderungen der heutigen Zeit gestärkt zu begegnen. Die ist unsere Basis der Beurteilung eines erfolgreichen Ausbildungsverlaufs. Die Bewertung erfolgt prozessbezogen, individuell und an den Handlungsfeldern des Kerncurriculums ausgerichtet, in Form eines jeweilig fachlichen Beurteilungsbeitrags beider Fächer, die in einer gemeinsamen Langzeitbeurteilung münden.

      Die Beurteilungsbeiträge basieren auf der Grundlage von Beobachtungen der selbstständigen und reflektierten Lernenden in folgenden Ausbildungskontexten, die in der Grafik verdeutlicht werden.




      Der erfolgreiche Erwerb der zu bewertenden Kompetenzen wird anhand von Indikatoren sichtbar, die in Einzelsituationen und unterschiedlichen Kontexten die Anforderungen an den Lehrberuf in unterschiedlicher Gewichtung und Relevanz konkretisieren:

      (sich) organisieren Seminararbeit Unterricht planen, durchführen und reflektieren

      • Vorausschauende Organisation der eigenen Ausbildung
      • Zeitmanagement
      • Umgang mit Arbeitsbelastung
      • Eigeninitiative Gestaltung des persönlichen Lernprozesses
      • Kollegialer Austausch (Hospitation, PLG)
      • Kreativer und offensiver Umgang mit Widerständen und Anforderungen
      • Aufbau von Vertrauen in eigene Fähigkeiten und Handlungserfolge
      • Kritische Reflexion im Spannungsfeld von Selbst- und Fremdwahrnehmung
      • Konstruktiver Umgang mit Kritik (nicht als „Übel“, sondern als Hinweis auf Entwicklungsmöglichkeiten bzw. -notwendigkeiten auffassen)
      • Verständnis für Fehler anderer entwickeln (Fehlerfreundlichkeit)

      • Nutzung der Lernangebote im Fachseminar
      • Kooperation und Teamfähigkeit
      • Kriteriengeleitetes Urteilsvermögen in Praxis und Theorie
      • Qualitative Mitarbeit
      • Teilhabe an eigenen Praxisbeispielen
      • Fachwissenschaftliche Expertise und deren praxisrelevante Umsetzung
      • Mitverantwortung in der Ausgestaltung der Seminararbeit
      • Wertschätzender Umgang
      • Erprobendes Handeln
      • Einbringen von persönlichen (fachlichen) Stärken und Studienschwerpunkten
      • Beobachtung aufgebauter Kompetenz
      • Kollegialer Austausch
      • Vor- und Nachbereitung der Seminarsitzungen

      • Planung, Durchführung und Reflexion von Unterrichtsbesuchen
      • Kompetenzaufbau aus Beratungsaspekten
      • Wahrnehmung und Weiterentwicklung zentraler unterrichtlicher Faktoren in ihrer Interdependenz (z. B. Weiterentwicklung der LehrerInnenpersönlichkeit, Förderung von Lernkontakten zwischen SuS; Stimmigkeit des Lernprozesses/-weges; Bedenken von Lerndifferenzierungen; Planung der Lernorganisation, aktives Gestalten der Lernatmosphäre; Nutzung effektiver Lernzeit; Festlegung und Gestaltung von Lernzuwachs/-chancen; Relevanz des Lernstoffs)
      • Selbstkritischer Umgang mit Selbst- und Fremdwahrnehmung
      • Berücksichtigung der fachdidaktischen Grundlagen
      • vertiefende Kenntnisse des jeweiligen Inhaltes der Unterrichtsreihe

      (weitere Ausführungen in Bezug auf die Kompetenzen in Einzelgesprächen)


    • Beurteilungen in der Schule

      Die Ausbildungslehrerinnen und Ausbildungslehrer erstellen am Ende eines Ausbildungsabschnittes einen fachbezogenen Beurteilungsbeitrag, der nicht mit einer Note abschließt. Ein Ausbildungsabschnitt endet, wenn die/der LAA die Ausbildungslehrerin oder den Ausbildungslehrer wechselt. Die Langzeitbeurteilung der Schulleitung beruht auf eigenen Beobachtungen und auf den Beurteilungsbeiträgen der Ausbildungslehrerinnen und Ausbildungslehrer sowie der Stellungnahme der oder des Ausbildungsbeauftragten. Sie weist jeweils eine ganze Note in den Fächern der Ausbildung aus und schließt mit einer Endnote.

    • Weitere Informationen zu den Beurteilungen der Staatsprüfung finden Sie auf der Seite des Landesprüfungsamtes für Lehrämter an Schulen.

    • Die Staatsprüfung findet im letzten Halbjahr des Vorbereitungsdienstes möglichst nah am Ende der Ausbildungszeit statt. Sie besteht aus zwei Schriftlichen Arbeiten, zwei Unterrichtspraktischen Prüfungen und einem Kolloquium.

      Weitere Informationen zu den Staatsprüfungen finden Sie auf der Seite des Landesprüfungsamtes für Lehrämter an Schulen.