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L

Lernanlass

Als Lernanlasswerden situationsbedingte Anreize zur Verhaltensänderung bezeichnet, die aus der Konstellation von Subjekt, dem reflektierten bisherigen Verhalten und der Handlungsanforderung bzw. -möglichkeit entstehen (Kirchhöfer 2004). Lernende entwickeln aus einem Lernanlass (Lernsituation, Ausgangssituation oder einer Handlungssituation, in Bezug zu Handlungsfeldern und Anforderungssituationen ...) im Rahmen der Situationsanalyse ein Handlungsziel und einen Handlungsplan aus einer definierten Perspektive.

Lerncoaching

Lerncoaching unterstützt und begleitet personales, gruppales und organisationales Lernen auf vereinbarter Basis in geeigneten Lern- und Beratungssettings durch Methoden induktiver Beratung und Intervention mit dem Ziel, Aufgaben, Probleme, Situationen und Herausforderungen beim Aufbau und bei der Erweiterung von Lernkonzepten, Selbstmanagement und Wissensorganisation bewältigen zu können.

 Quelle: Pallasch. W., Hameyer, U. (2012): Lerncoaching. Beltz: Weinheim und Basel. 113

siehe auch: http://www.zukunftsschulen-nrw.de/cms/front_content.php?idart=1518


Lernen

Lernen meint „eine Selbstveränderung aufgrund der Konfrontation mit Gegenständen oder Situationen in der Welt. (G.W.F. Hegel)

Lernen ist die Summe des persönlichen Erlebens, Erfahrens und Interpretierens.

Alle Schülerinnen und Schüler müssen lernen, die weitreichenden Auswirkungen ihrer Handlungen einzuschätzen, sich achtsam in und gegenüber der Welt zu verhalten, Veränderungen in der Welt zu reflektieren und sich entsprechend neu auszurichten (Wissen- Skills- Charakter- Meta-Lernen). (Fadel et al., Die vier Dimensionen der Bildung, Was Schülerinnen und Schüler im 21. Jahrhundert wissen müssen, 2017)


Lernhandeln

 "... Lernhandeln bedeutet, dass ein Lernsubjekt sich einen Gegenstand erschließt. Dieser Gegenstand kann ein Ausschnitt aus der Wirklichkeit sein (so z.B. die eigene Lebenssituation), aber auch ein Modell oder eine Simulation. Die Operation des Lernenden bei der Erkundung dieses Gegenstandes sind durch reflektierende und anwendungsbezogene Aktivitäten gekennzeichnet. Die "Qualität" dieses Handelns ist dabei Ausdruck einer Denk- und Handlungsfähigkeit, die sich in den konkreten Operationen niederschlägt. ... Die Akteure des (Lern-)Geschehens erschließen sich über Handlungen Lernobjekte, dabei ist ihr Handeln ein ziel-und objektgerichtetes Verhalten. ..."
Sloane, P.F.E. (1999)


Lernherausforderung

Bei der Bewältigung eines Handlungsschrittes im Rahmen des Handlungsplans tritt in der Regel eine Lernherausforderung für die Lernenden auf, die von den Lernenden im Unterricht mit einer Lernhandlung überwunden werden muss, um den jeweiligen Handlungsschritt bewältigen zu können. Für diese Lernhandlung sind vielfältige Qualifikationen erforderlich, u.a. Wissen und Können im Bereich der Lern- und Arbeitsstrategien, das bei den Lernenden bereits vorhanden ist oder im Unterricht von den Lernenden selbst entwickelt wird. Lehrende stellen die Ressourcen zur Verfügung, um diese Prozesse im Sinne einer zunehmenden Selbstständigkeit zu stützen.

Lernsituation

"Eine Lernsituation

- bezeichnet ein raum-zeitlich strukturiertes und begrenztes Beziehungsgefüge von materiell-gegenständlichen,  sozialen und kulturellen Bedingungen,  die ein Lernen ermöglichen oder erforden.

- ist eine nicht vom Subjekt unabhängige Gegebenheit, sondern das Subjekt ist Teil der Situation.

- bezieht sich anhand eines realitätsnahen Szenarios auf eine beruflich, gesellschaftlich oder privat bedeutsame Situation.

- ermöglicht individuelle Kompetenzentwicklung.

- hat ein konkretes Handlungsprodukt als Lernergebnis.

- schließt Erarbeitungs-, Anwendungs-, Übungs- und Vertiefungsphasen sowie Lernerfolgskontrollen ein."

Seminar BK Münster 2019

 

"Damit diese konstruierte Lernsituation aber für Schüler bzw. Auszubildende zu einer tatsächlichen, "realen Situation" (im o.a. Sinne) werden kann, ist es ratsam, bei der Konstruktion darauf zu achten,

- dass Schüler bzw. Auszubildende die Lernsituation als authentisch empfinden,

- dass sie diese in ihrer jeweils individuellen Lebenswelt verorten können,

- dass sie diese als  problembehaftet wahrnehmen,

- dass sie emotional davon betroffen sind,

- dass sie die Lernsituation als kognitiv-intellektuelle Herausforderung erkennen,

- dass sie sich aufgefordert sehen, aktiv zu werden, - dass sie die Überzeugung gewinnen, sich mit der Lösung des Problems Kompetenzen aneignen zu können und

- dass die Problemlösung zu einem für sie relevanten Ergebnis führt."

(Udo Müller 2010; Abruf am 09.08.2013 unter https://arbeitsplattform.bildung.hessen.de/fach/bap/Merkmale-zu-Lernsituation-und-Ausbildungssituation.pdf

 

 

Das MSB NRW setzt 2013 in seinen neuen Bildungplänen Lehr- und Lernarrangements mit Lernsituationen gleich.