Selbstgesteuertes Lernen

Franz Weinert betont den Subjektbezug, indem er selbstgesteuertes Lernen dadurch charakterisiert, dass Lernende "die wesentlichen Entscheidungen, ob, was, wann, wie und woraufhin gelernt wird, folgenreich beeinflussen" können. (Weinert, 1982)
Simon stellt fest, dass selbst gesteuertes Lernen als das Ausmaß "in dem eine Person fähig ist, ihr eigenes Lernen - ohne die Hilfe anderer Instanzen- zu steuern und zu kontrollieren" einzuschätzen ist. (Simon, 1992).
Für gelingende Selbststeuerung sind kognitive, metakognitive, motivationale, volitionale und emotionale Faktoren einzubringen.
Fischer und Mandel betonten bereits 2002 die Wichtigkeit die Kompetenz selbstgesteuert lernen zu können bezogen auf lebenslanges Lernen und bezogen auf die Perspektive Digitalisierung: "Kontext der neuen Medien wird die Kompetenz, selbst gesteuert kooperativ zu lernen, zunehmend wichtig, weil virtuelle Lernumgebungen die Möglichkeit eröffnen, ohne strikte Vorgaben bezüglich des Vorgehens und der zeitlichen und räumlichen Gegebenheiten zu lernen." (Fischer & Mandl 2002 in Koop/Mandl, S. 6)
Weiter schrieben Fischer und Mandl: "Um lebenslang selbstgesteuert zu lernen ist es notwendig, dass sowohl der Lehrende als auch der Lernende einen Beitrag liefern: Der Lehrende muss eine adäquate Lernumgebung schaffen, damit der Lernende in die Lage versetzt wird, selbst gesteuert Wissen zu erwerben. Zugleich darf sich der Lernende nicht auf diese Fremdbestimmung verlassen, sondern ist aufgefordert, selbstbestimmt sein Lernen zu verfolgen."
Quellen:
Dyrna, J. (2021). Sprechen wirklich alle vom Gleichen? Eine empirische Begriffsanalyse. in: Selbstgesteuertes Lernen in der beruflichen Weiterbildung. S. 94.
Deci, E.L., Ryan, R.M. (1993). Die Selbstbestimmungstheorie der Motivation und ihre Bedeutung für die Pädagogik. Zeitschrift für Pädagogik, 39 (2), S. 223-238. https://www.pedocs.de/volltexte/2017/11173/pdf/ZfPaed_1993_2_Deci_Ryan_Die_Selbstbestimmungstheorie_der_Motivation.pdf
Simons, P. & Robert, J. (1992). Lernen, selbstständig zu lernen- ein Rahmenmodell. in H. Mandl & H. Friedrich F. (Hrsg). Lern- und Denkstrategien. Analyse und Intervention. S. 251-264. Göttingen: Hogrefe.
Weinert, F.E. (1982). Selbstgesteuertes Lernen als Voraussetzung, Methode und Ziel des Unterrichts. in: Unterrichtswissenschaft, 10 (2), S. 99-110.

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